Was sollst du tun, wenn du irgendwie segelbesessen bist, deine berufliche Laufbahn gerade einen Knick erfährt, von dem du gestern noch nichts gewusst hast, das richtige Schiff in der Zeitung inseriert ist und deine Familie lieber heute als morgen auslaufen will?
Richtig! Eine Segelreise unternehmen.
So – zumindest im Zeitraffer - ist das bei uns gelaufen. Tatsache ist, dass wir nicht zu jenen gehören, die so ein Projekt jahrelang vorbereiten. Dazu fühlten wir uns viel zu „normal“ verankert im strukturierten Leben einer jungen Familie. Beruf, Kinder, Schule, ein bisschen Urlaub usw…
Doch da ist dieser Mittwoch im November. Zeit zum Nachdenken, die Segelzeitung in der Hand, das Inserat gelesen…die grauen Zellen rotieren und setzen in wenigen Minuten ein Puzzle zusammen, bei dem kein Stück fehlt.
Das Puzzle, das Projekt, das Schiff heißt Wednesday, weil heute Mittwoch ist.
Es wird ein „Ausstieg auf Zeit“.
Wir kaufen also ein Schiff, alt aber gut. Wir rüsten es aus, nehmen die Kinder aus der Schule und segeln ein halbes Jahr.
Ausgangshafen: Warns in Holland am Ijsselmeer, denn da steht die Wednesday an Land und wartet auf neue Abenteuer.
Ziel
Zielhafen: Venedig, denn dort ist es warm, romantisch, nicht weit weg von daheim und überhaupt ist diese Stadt ein standesgemäßes Ziel für unser Abenteuer.
Soweit so gut. Start ist im April. Hoffentlich ist bis dahin endlich der Schnee weg und das Eis an Deck getaut. Was für ein Winter!
Also nichts wie weg, ab in den Süden, über Frankreich, England, die Biscaya nach Spanien, Portugal ins Mittelmeer. Über die Balearen, Sardinien, Sizilien nach Griechenland. Durch die kroatische Adria bis nach Venedig.
Zeitraum
Ein halbes Jahr Europa, Länder, Menschen, Meer, Wind, Wellen, Bordschule und ein einmaliges Erlebnis.
